Liebe Freunde, darf ich euch eine Frage stellen? Was bedeutet Gebet für euch? Ist es eine Quelle des Friedens oder bedeutet es Stress? Wenn eure Antwort „Stress“ lautet, habe ich eine gute Nachricht für euch. Von Anfang an wollte Gott, dass Beten ein einfacher, natürlicher Weg ist, um den ganzen Tag über mit ihm in Verbindung zu bleiben.

Doch obwohl aus Gottes Sicht Beten einfach ist, versucht der Teufel, unser Denken zu verdrehen. Er will uns mit „Gebetsregeln“ einschüchtern und uns einreden, dass Gott keine kurzen, einfachen Gebete mag. Der Feind ist gerissen und weiß, welche Kraft Gebet haben kann. Es gibt viele falsche Vorstellungen übers Beten, daher wirst du hoffentlich feststellen, dass Gebet für dich kein Stressfaktor sein muss. Im Gegenteil: Gebet ist einer der besten Wege, in deinem Alltag Frieden und Erfüllung zu finden.

1. Gebete müssen nicht lang sein

Die vielleicht größte Lüge des Feindes übers Gebet ist, dass es viel Zeit in Anspruch nehmen muss. Er bringt uns dazu zu denken, dass wir stundenlang beten müssen, um richtig gebetet zu haben. Doch Gebete müssen nicht lang sein, um Kraft zu haben. Wenn Gott gewollt hätte, dass unsere Gebete immer endlos lang sind, würden wir nur endlos lange Gebete in der Bibel finden. Doch alle Gebetsbeispiele in der Bibel sind kurzgehalten.

Ich erinnere mich noch an ein Gebetsseminar, in dem eine ältere Frau davon berichtete, wie sie jeden Morgen von 5 bis 9 Uhr betete. Das tat sie schon viele Jahre und hatte von Gott die Gnade dafür erhalten. Ich ging nach Hause und war fest entschlossen, das Gleiche zu tun – aber ich war schon nach einer Viertelstunde gelangweilt und müde! Mit der Zeit lernte ich, dass wir unser eigenes Gebetsleben nicht mit dem anderer Christen vergleichen dürfen. Der Feind ist derjenige, der uns einredet, dass wir stundenlang beten müssen, und uns Schuldgefühle einpflanzt, wenn wir es nicht tun. Für Gott ist es in Ordnung, wenn wir mit nur wenigen Worten beten und es nicht länger als absolut nötig dauert.

2. Gebet muss nicht perfekt sein

Eine weitere Lüge des Feindes übers Gebet ist, dass wir die „richtigen Worte“ verwenden oder besonders wortgewandt beten müssen. Ich habe tatsächlich erlebt, wie Menschen ihre gesamte Art zu reden verändern, wenn sie beten. Ich weiß nicht warum, aber manche verfallen sogar in alte Bibelsprache, wenn sie beten, und gebrauchen Wörter, die sie im alltäglichen Leben niemals verwenden würden, zum Beispiel: „O hochherrlicher himmlischer Vater, du heiliger, allmächtiger Gott, wir danken dir für deine überschwängliche Gnadenzuwendung und erflehen den Reichtum deines Segens, jetzt und immerdar“.Wer nicht gerade aus der Zeit der Reformation stammt, für den sind diese Worte wohl eher untypisch, unnatürlich und unbehaglich. Die Wahrheit ist: Dein Gebet sollte eine natürliche Weiterführung deines einzigartigen Kommunikationsstils sein. Gott möchte, dass du dich in seiner Gegenwart wohlfühlst und ehrlich bist, wie mit einem Freund. Solltest du dich beim Telefonieren mit deiner besten Freundin oder deinem besten Freund sehr poetisch ausdrücken – nur zu, dann sprich auch so poetisch mit Gott. Aber wenn du zu Gott kommst und bloß versuchst, perfekt oder irgendwie abgehoben zu klingen, dann hör auf damit und sei einfach du selbst.

3. Wir können überall und jederzeit beten

Der Feind versucht, das Beten noch komplizierter zu machen, indem er uns einredet, wir müssten in einer bestimmten Haltung oder an einem bestimmten Ort sein, um zu beten.

Die Bibel sagt: „Betet immer und in jeder Situation“ und „Hört nicht auf zu beten“ (Epheser 6,18 und 1. Thessalonicher 5,17). Doch immer dann zu beten, wenn wir den Wunsch oder das Bedürfnis zum Beten verspüren, ist leicht und der beste Weg, den ganzen Tag über in jeder Situation mit Gott verbunden zu bleiben. Tatsächlich können wir jederzeit und überall beten.Wir können laut oder leise beten. Wir können im Sitzen beten, im Stehen oder auf dem Boden liegend. Wir können beten, wenn wir in Bewegung oder in Ruhe sind. Wir können beim Einkaufen, beim Warten auf einen Termin, bei einer Geschäftssitzung, bei der Hausarbeit, beim Autofahren oder unter der Dusche beten.Wir können Dinge beten wie: „Danke, Herr, für alles, was du tust“, oder: „Gott, ich brauche deine Hilfe“, oder: „Jesus, hilf der Frau dort drüben, die so traurig aussieht.“ Ich glaube, dass Gott will, dass wir alle so beten – dass wir ihn einfach in den kleinen Dingen bewusst zur Kenntnis nehmen, kurze Bitten äußern und ihm ein kurzes Dankeschön sagen.

4. Lass Gebet zu deiner Gewohnheit werden

Ich wünsche dir ein unverkrampftes, erfülltes Gebetsleben. Gott freut sich auf dich!

PS: Probiere es doch gleich mal aus: Komm mit Gott ins Gespräch, so wie du bist, wie es deiner Art entspricht. Rede mit ihm wie mit einem Freund.